Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt

Uferfunk - Die Interaktion zwischen Vegetation und Boden an gezeitengeprägten naturnahen Ufern

Das F+E Projekt Uferfunk wurde im Rahmen der BMVI Ressortforschung von der BfG initiiert und untersucht die Fähigkeit der Tidemarschen, ihre Ufer gegen Wellen- und Strömungseinflüsse zu schützen. Das Projekt konzentriert sich auf die Uferböden der Tideelbe und den Einfluss von Pflanzen und Phytobenthos auf die Bodenstruktur und -stabilität. Für diese Aufgabe hat sich unter Federführung der BfG ein internationales Team aus Wissenschaftlern der Universitäten Hannover (LUH) und Kiel (CAU) und des Royal Netherlands Institute of Sea Research (NIOZ) zusammengefunden.

Ziel von Uferfunk ist es, die Uferschutzfunktion naturnaher Tidemarschen zu quantifizieren und in das Konzept der Ökosystemleistungen zu übersetzen. Mit diesem Konzept wird der direkte und indirekte Nutzen naturnaher Uferbereiche für die Menschen im Raum der Tideelbe verdeutlicht. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen die WSV dabei unterstützen, bei der Unterhaltung der Ufer deren ökologischen Potenziale im Sinne einer verkehrlichen wie auch wasserwirtschaftlichen Unterhaltung der Tideelbe besser nutzen zu können.

Untersuchungsflächen

Gemeinsam führen alle Kooperationspartner über zwei Jahre hydrodynamische, bodenkundliche und vegetationskundliche Messungen an mehreren Standorten entlang der Tideelbe durch. An jedem Standort sind zwei Transekte ausgewählt, die durch Vegetationsrückgang oder -ausbreitung geprägt sind und somit den Zustand erodierender bzw. stabiler Ufer widerspiegeln. Entlang dieser Transekte werden Daten im Watt, in der schon mit Initialvegetation bewachsenen Pionierzone, im Schilf und im Grünland erhoben.

Untersuchungsschwerpunkte

  • die Wechselwirkungen zwischen physikalischen und biologischen Prozessen an naturnahen Ufern
  • der Effekt von Bodentextur, Salinität und Bodenfeuchte auf die Bodenfestigkeit
  • die temporale Dynamik von Bodenstabilität, Vegetationsentwicklung und Phytobenthos (Kieselalgen)
  • die Bildung des Bodengefüges unter tideähnlichen und realen Feldbedingungen
  • der Effekt der Vegetation auf die Dämpfung von Wellen und die Stabilisierung von Uferböden
  • die Rolle des Phytobenthos für die Uferstabilität und das Erkennen von Prozessabfolgen
  • der Einfluss von Wellen und Strömung auf Vegetationsansiedlung und -rückgang
  • das Übersetzen der Untersuchungsergebnisse in das Konzept der Ökosystemleistungen

Weitere Infos
https://www.bafg.de/DE/02_Aufgaben/03_Oekologie/02_Themen/Uferfunk/uferfunk.html

Zusatzinformationen

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