Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt

Kritische Würdigung

Das ermittelte MTNW (Mittlere Tideniedrigwasser) beträgt bei Brunsbüttel NN -1,33m und bei der Insel Scharhörn NN -1,50m. Für eine optimale Erfassung in den auch für Peilboote ungünstig zu vermessenden untersten Wattzonen wurde daher eine Höhenaufnahme bei extremen Niedrigwasser zwischen NN -1,50 m und NN -2,00m (möglichst bei Ostwindlage) vorgegeben. Die Befliegung sollte also bei einem theoretisch 14,5 tägigen Springtideniedrigwasser (SpNW) erfolgen. Das Vorhaben scheiterte aufgrund zu vieler Parameter: SpNW, Flugzeitfenster 30 Minuten vor und nach erreichen des Niedrigwassers, Windstärke unter 4 Bft aus N-W-Richtung und eine kompakte Watt-Situationerfassung innerhalb von 2-3 Tagen. Die meteorologischen Verhältnisse ab November ließen 3 Monate lang keine Aufnahme bei SpNW zu. Auch war das Flugzeitfenster zu knapp bemessen angesichts vieler bzw. langer Flugstreifen und eines Aufnahmegebietes von rd. 430 km². Nach 3 Monaten "standby" ergab sich Ende Januar 1999 ein Flugeinsatz, der dann ausgerechnet wegen eines aus NW schnell heranziehenden Orkans abgebrochen wurde.

Getestete Datenauswertung


Abb. 1 - tiefster Horizont zur Datenfilterung bei NN - 1,25 m


Abb. 2 - tiefster Horizont zur Datenfilterung bei NN - 1,50 m


Abb. 3 - tiefster Horizont zur Datenfilterung bei NN - 1,75m

Im Februar 1999 wurden die Vorgaben für die Laserscanner-Befliegung aufgrund der negativen Erfahrungen vereinfacht. Das Flugzeitfenster wurde gestreckt und anstelle der "Zufallssituation" einer SpNW - Messung wurde die Erfassung der Watttopographie bei Mittlerem Niedrigwasser festgelegt. Ende März 1999 gelang über 4 Tage die komplette Wattenmeeraufnahme.

Im Elbmündungsgebiet lief der Ebbstrom auf 1- 4 dm unter MTNW. Eigentlich sehr gute Voraussetzungen. Aber durch auf-/ablaufende Flut im Verlauf der Messung veränderte sich der Wasserhorizont sehr schnell. Aus Flugstreifen in fortschreitender Uhrzeit sowie unterschiedlichem Datum und Ausgangswasserstand zeigt vorstehende Abb. 3 deutlich, dass Wasseroberflächenbereiche bereits erfasst und gescannt wurden. Aufgrund verschiedenartiger Wasseroberflächenstrukturen wurden Laserstrahlen auch unterschiedlich intensiv reflektiert und sorgten dann in vielen Watt- bzw. Flugabschnitten im Grenzniveaubereich für eine "unübersichtliche Oberfläche" (Blau-Codierung ) ohne scharfe Topographieabgrenzung.

Topo

In der Absicht einen Maximalumfang an fehlerfreier Watttopographie zu erfassen, wurde der Versuch gestartet, Wasseroberflächendaten über automatisch registrierte Flugzeit- und Pegelwerte heraus zu filtern. Dies brachte keinen Kompletterfolg. Als sichere Methode wurde daher die lineare Datenselektion mit dem Schwellenwert -1,25m gewählt. Das gefundene Endergebnis gibt die Abb. 1 wieder.